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WBO-Turnier der Pferdefreunde Ennert

 

Am 01.06.2008 fand das erste breitensportliche Turnier der Pferdefreunde Ennert (Königswinter) nach der neuen WBO (Wettbewerbsordnung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung) statt. 

Die Ausschreibung umfasste einen Reiterwettbewerb, eine E-Dressur, eine A-Dressur, einen Caprilli-Test, Allround-Wettbewerbe (Aktions- und Präzisionsparcours Stufe 2) sowie eine geführte Gelassenheitsprüfung (GHP). 

Jedes teilnehmende Pferd durfte 5-mal starten und so nannte ich neben den Dressurprüfungen noch den Caprillitest (2A) und die Allround-Wettbewerbe. 

Nach einer gut 2-stündigen Fahrt ins schöne Siebengebirge standen wir endlich auf dem Parkplatz des Reitstalles Gierlach. Ich war froh, noch einige anderen (erwachsene) Ponyreiter zu entdecken. Insgesamt dominierten jedoch die schön eingeflochtenen Warmblüter an diesem sonnigen Sonntagmorgen. 

Das Turnier begann mit der A-Dressur – verlangt war die A6/2, eine doch recht schwierige Aufgabe. In Sachen Dressur ist mein Motto jedoch > Der Weg ist das Ziel <, da ich zugegebenermaßen in dieser Disziplin etwas träge veranlagt bin (auf gut deutsch: hierzu fehlt mir meistens die Lust ;-) , das dressurmäßige Üben meiner Ponystute jedoch aus gesundheitlichen Gründen gut tut. Aufgabenreiten stärkt da meine Motivation ungemein :-) 

Die A-Dressur wurde zu zweit geritten – ich war bereits in der zweiten Gruppe mit am Start, mit mir zusammen selbstverständlich ein Warmblüter, so dass ich an zweiter Stelle ritt – im Trab okay, im Galopp etwas schwieriger (die meisten Warmblüter können so schön versammelt und langsam galoppieren). 

Nach der Aufgabe kommentierte die Richterin das Gezeigte – meine Schwachstelle war auf jeden Fall der Galopp – Wertnote 5,7 – ich war zufrieden (vor allem, weil etliche Reiter sogar eine Wertnote unter 5,0 erhielten – da bekommt man ja fast schon Angst ;-))) Platziert wurde ab einer Wertnote von 6,0 – das waren genau die ersten 5 Plätze. Platz 6 ging an eine Reiterin mit der Note 5,9, und Davina und ich konnten dann mit der Note 5,7 Platz 7 belegen. 

Im direkten Anschluss folgte dann die E-Dressur. Hier wurde das größte Starterfeld des Tages erwartet. Die Aufgabe (E4) beinhaltet leider viel Galopp, aber daran muss ich ja auch schließlich arbeiten, und diesmal versuchte ich auch direkt die Kritik der Richterin umzusetzen… man will ja schließlich lernfähig sein. 

Geritten wurde in kleinen Gruppen mit drei Reitern – mit mir zusammen selbstverständlich zwei Warmblüter, so dass ich an dritter Stelle ritt – im Trab war´s wieder gut, im Galopp wieder schwieriger :-) - eine bekannte Situation sozusagen ;-) 

Diesmal wurden lediglich die Wertnoten verlesen – Davina und ich erhielten eine 6,0 und wir waren wieder zufrieden. Platziert wurde ab einer Note von 5,9 und aufgrund des größeren Starterfeldes die ersten 8 Reiter. Wieder landeten wir auf Platz 7 :-) 

Jetzt hatten wir erst einmal Pause, da der Reiterwettbewerb folgte. Davina durfte die Pause schön mit Grasen verbringen und für mich waren einige bekannte Gesichter zum Quatschen da. 

Dann folgte der Caprilli-Test – sozusagen Prämiere für Davina und mich! Nachdem in der Abreitehalle nunmehr ein (nicht gerade kleiner) Sprung aufgebaut war, mein Pony den VS-Sattel auf ihrem Rücken hatte und ich mit kurz geschnallten Bügeln oben saß, ritt ich schon ein ganz anderes Pferd als am Vormittag. Nach dem ersten Probesprung merkte ich bereits, dass Davina sich etwas arg „heiß“ läuft und ritt anschließend nur noch im ruhigen Schritt mit ihr, um sie warm zu halten. Als viertletzter Starter waren wir dann an der Reihe. Bis auf einen kleinen „Hasch-Mich“ in der Ecke, in der mein Pony dann lossemmeln wollte, verlief unser Ritt wirklich gut – Wertnote 6,6. Schlussendlich belegten wir damit Platz 2 (genau 0,1 Wertnote hinter der Erstplatzierten). Da war ich bereits so zufrieden mit meinem Ponymädchen, dass ich zu dem Zeitpunkt am liebsten schon nach Hause gefahren wäre… Was will man denn mehr ??? 

Aber wir blieben und die Allround-Wettbewerbe waren an der Reihe. 

Begonnen wurde mit dem Aktionsparcours Stufe 2, gerichtet nach Modus 4. Modus 4 bedeutet, dass es für den gesamten Ritt eine Stil-Wertnote gibt abzüglich der Fehler (0,5 Wertnote für ein Fehler, 1,0 für Auslassen). Es wird eine Wertnote von 0 – 10 vergeben. Die Platzierung richtet sich nach der Höhe der Wertnote. Bei Wertnotengleichheit entscheidet die kürzere Zeit. Zumeist werden diese Wettbewerbe nach anderem Modus ausgeschrieben, indem es dann nur nach Zeit und Fehlern geht. 

Alle Hindernisse wurden bei der Parcoursbegehung von der Richterin erklärt. Hervorgehoben wurde, dass ein flüssiger Ablauf gewünscht wird. Daher war es erlaubt, die „Wasserpfütze/den Wassergraben“ zu springen statt zu durchlaufen. Da vorher und nachher auch gesprungen werden musste, fand die Richterin das harmonischer. 

Der Parcours war wie für uns gemacht :-) - das erste Hindernis, das Dickicht, wurde von meinem Pony gar nicht wahrgenommen – sie sah nur den Sprung dahinter. Dann der Wassergraben – ein riesiger Satz – um die Kurve – dreier In-and-Out, Slalom hin und zurück, Querschlag, Engpass, Wippe und durch´s Ziel. Leider fiel am Querschlag eine Stange, so dass von unserer Wertnote von 8,4 (Nie wieder werde ich eine derarte Wertnote erhalten!!!! :-) 0,5 abgezogen wurde und bei der Platzierung wieder auf Platz 2 gelangten – wieder 0,1 Wertnote hinter der Erstplatzierten. Natürlich hätte ich das Ponymädchen trotzdem knutschen können!!! 

Mein letzter Start stand bevor – der Präzisionsparcours Stufe 2 – gewertet nach Stil, Gehorsam und Fehler. Da alles im Schritt absolviert werden konnte und nichts mit seitwärts vorkam, entschloss ich mich vor dieser Prüfung gegen großartiges Abreiten, da Davina beim Abreiten immer wieder etwas zu flott wurde – jetzt sollte sie ja ruuuuhig sein…. ;-) 

Es klappt nicht immer, aber diesmal ritt ich mit einem relaxten Pferdchen in den Parcours, schaffte ihn fehlerfrei und belegte mit einer Wertnote von 8,0 Platz 1 :-) .Das ist uns bisher noch nie gelungen. 

Die Rückfahrt gestaltete sich etwas kürzer und gegen 19 Uhr durfte Davina wieder zurück in ihre Herde, womit man ihr immer den größten Gefallen machen kann. Dass in den nächsten Tagen Äpfel und Möhrchen den Speiseplan bereicherten, versteht sich von selbst. 

Meinen Dank an mein Pony für einen schönen Turniertag :-))) 

Britta Nehrenheim