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Trainingstag „Gelände für Anfänger“

 

Am 15.03.2008 fanden sich die Teilnehmer des ersten Trainingstages auf dem Westerhaushof unter der Leitung von Annika Gamerad um 10:30 auf dem Reitplatz ein. Als Thema des Tages stand „Gelände für Anfänger“ auf dem Plan. Da es sich um eine recht überschaubare Zahl von Pferden und Menschen handelte, konnte die Vorstellungsrunde dezent nebenbei erledigt werden. Mit anwesend antworteten: Andrea auf (Schul-)Pony Cindy, Melanie auf Traber Leo und meine Wenigkeit, Simone auf Isländer Tindur. 

Der Himmel zeigt sich noch recht grau, aber alle waren zuversichtlich, daß wir an diesem Tag von Kyrill, Kirsten und ihrer Sippschaft verschont bleiben würden. 

Der Kurs begann nach der Aufwärmphase mit Übungen zum leichten Sitz in Schritt und Trab, wie „Pferd umarmen“, „Zehen berühren“ etc. Zeitgleich zu den gymnastischen Übungen wurde das Wetter immer besser und die Temperaturen schienen in die Höhe zu schnellen :-) 

Die zweite Phase der Trainingseinheit auf dem Platz beinhaltete dann das Reiten in der Gruppe und es wurden Überholmanöver, Slalomreiten und Stillstehen geübt. Nach dieser ersten Stunde waren sich die Teilnehmer sich, daß es ein schöner, warmer Tag werden sollte und wir versorgten die Pferde, bevor wir uns zur Theorieeinheit und anschließendem Mittagessen trafen. Leo, als einziges Gastpferd, konnte während der Pause eine Paddockbox beziehen, damit er nicht ganz allein auf einem Weidepaddock stehen mußte, sondern auch Gesellschaft hatte. 

Während der Theorieeinheit, die in Annikas Küche, welche freundlicherweise als Theorie- und Aufenthaltsraum zur Verfügung gestellt wurde, stattfand, wurden noch einmal die Unterschiede zwischen Dressur- und leichten Sitz dargestellt, das Bergauf-und Bergabreiten erläutert und über das Verhalten im Gelände gesprochen. Einiges hatte man mit Sicherheit schon gehört, da aber auch viele Fragen gestellt wurde, gab es auch das ein oder andere sehr interessante Detail. 

Die georderten Pizzen und andere Köstlichkeiten ließen ein wenig auf sich warten, was der schließlich eintreffende Pizzabote relativ erbost mit „aus fehlenden Hausnummern resultierenden Navigationsschwierigkeiten“ erklärte. Diese Probleme hielten ihn jedoch nicht davon ab, Arbeit direkt mit Privatem zu verknüpfen und gleich einmal nach freien Boxen für seine vier Araber und nach einer freien Wohnung für sich zu fragen. Leute gibt´s! 

Da das gesellige Mittagessen natürlich auch ausreichend Zeit zum Schwatzen, natürlich auch über die Pferde bot, startet die kleine Truppe, danach gut gelaunt zum zweiten praktischen Teil – froh darüber, daß das Wetter nach wie vor schön war und darüber, den arktischen Temperaturen im „Aufenthaltsraum“ zu entfliehen. 

Persönlich war ich ganz gespannt darauf, was Leo uns im Gelände so alles „vorführen“ würde, da Melanie einiges über ihn erzählt hatte und er das einzige von den beteiligten Pferden war, mit dem ich noch nicht als Begleitung unterwegs war. Ich kann schon an dieser Stelle verraten, daß Leo den Ausritt völlig souverän hinter sich brachte und sich sehr vorbildlich in der Gruppe benahm. Die Tatsache, daß er eher immer etwas schneller unterwegs war als Tindur und Cindy, würde ich eher den antomischen Gegebenheiten und dem Naturell zuordnen. :-) 

Wir machten uns dementsprechend in der gleichen Besetzung wie am Vormittag, komplettiert durch Annika auf Tindra (Isländerstute), zu unserem Ausritt auf und waren wie fast immer von unserem Hof aus, wenn nicht gerade der Warmbluttrupp startet, mit Sicherheit eine interessant anzuschauende Reitergruppe. 

Zunächst ging es noch über kleine Straßen und Felder und dann über Wald- und Sandwege, wo die Übungen vom Vormittag zum Reiten in der Gruppe wiederholt wurden. Pferde und Reiter meisterten diese Übungen sehr zufriedenstellend. Hinzu kamen leichte Kletterübungen, bei denen besonders die Erkenntnisse zum leichten Sitz gefragt waren. 

So verflog die Zeit und wir waren rasch an meinem persönlichen Highlight des Ausritts angekommen. DAS WASSERLOCH!! 

Ich hatte jedoch nicht bedacht, daß es in lezter Zeit sehr viel geregnet hatte! Tja, manchmal ist so ein Warmblut o.ä. allein schon wegen seiner Größe durchaus von Vorteil!! Sei´s d´rum: Es hat trotzdem totalen Spaß gemacht und danach waren sowohl Mensch als Tier hellwach, fröhlich und mehr oder weniger nass. 

Weiter ging es mit Klettern, Gruppenübungen und gemütlichem Schwätzchen. Zweimal mußte die Gruppe durchparieren, da eine Reiterin von einem Insekt attakiert wurde und ihre Gerte verlor. Kann mir ´mal jemand verraten, warum alle potentiellen Peinlichkeiten eines Ausritts immer nur einer Person passieren???? Mea culpa. 

Ziemlich zeitnah trafen wir eine andere Reiterin, die mindestens (eher mehr) den Theorieblock des Geländeanfängerkurses dringend benötig hätte, wollten noch eine Gruppenübung im Trab durchführen und mein Pony entdeckte einen ganz „gefährlichen“ Mann mit Hund und Puk-die-Stubenfliege-Brille auf der angrenzenden Wiese. Ab diesem Zeitpunkt waren die Pferde ein wenig hibbelig, sicherlich weil sie auch genau wussten, daß wir uns schon auf dem Heimweg befanden. Auf eben diesem legten wir als krönenden Abschluß noch einen kurzen Zwischenstopp an unserer „Hauskletterstelle“ ein und ab da war der Westerhaushof quasi schon in Sicht, was auch die Tiere wieder sichtlich entspannte. So ging ein schöner Ausritt und ein lehrreicher Trainingstag zu Ende. 

Mein persönliches Fazit: Die „gymnastischen“ Übungen auf dem Reitplatz werde ich mit Sicherheit jetzt desöfteren mal wiederholen, weil sie sehr viel für die Balance bringen und die Übungen zum Reiten in der Gruppe haben mir wiederum gut gezeigt, wo das Zusammenspiel zwischen Pony und mir schon ganz gut klappt und wo es noch hapert. 

Der Ausritt hat, abgesehen davon, daß er einfach viel Spaß gemacht hat, mir ´mal wieder gezeigt, daß in meinem Tindur doch auch noch viel Pferd steckt und nicht nur grottenbraver Isi. Zusätzlich konnte ich wieder eine für mich noch heikle Situation überstehen und so eine weitere Erfahrung auf dem Weg zu mehr Sicherheit machen, weil ich a) diese Situation mit klarer Handlungsanweisung problemlos überstanden habe und b) gelernt habe, daß es eben diese Handlungsstrategien gibt und somit kein Grund zur Panik besteht. 

Somit ein sehr lehrreicher Trainingstag! 

Zum Schluß noch einen herzlichen Dank für die Fotos an Annika Gamerad und Andy Denno. Pferd und Kamera kann ich nämlich absolut noch nicht gleichzeitg händeln. 

Simone Gläßer
(Absolutbeginner)

 

 

 

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