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Erfahrungsbericht Qi Gong für Reiter von Verena Koesling

Am Samstag, den 22. September hatten wir die Möglichkeit an einem Qi Gong Kurs für Reiter teilzunehmen. Es trafen sich 14 Teilnahmer, Ursel Heinz, die das Ganze organisiert hatte und Ute Dybowski, die Seminarleiterin in Bottrop auf dem Hestaheilsahof. Nach einer kurzen Einleitungsrunde und einem kurzen Vorstellen der Teilnehmer, gemütlich in einem Pavillon, ging es los. 

Die Teilnehmer waren sehr gemischt. Es gab einige Nichtreiter, welche Ute und das Qi Gong schon kannten, dann einige Reiter aus völlig verschiedenen Schwerpunkten, die noch keine Berührungspunkte mit Qi Gong hatten und Reiter mit Qi Gong Erfahrung. Das Wetter spielte glücklicherweise mit, so dass wir die ersten praktischen Übungen draußen machen konnten. 

In einem großen Kreis erklärte Ute anschaulich die Bezeichnung und die Bewegungsabläufe der Grundelemente. Es wurde das Chi geweckt sowie der Stand des stehenden Baums erläutert. Im ersten Moment, so als Qi Gong "Neuling", sind die Begrifflichkeiten schon fast komisch, fühlt man sich aber in diese hinein, ergeben sie alle einen Sinn und sind dadurch bildlich super gut nachzuempfinden. Wenn man sich mit geschlossenen Augen vorstellt, dass die Füsse so fest auf dem Boden stehen, weil man mit Wurzeln im Boden verwachsen ist, ist die Festigkeit des Stehens, auf einmal eine andere.

Immer wieder wurden Parallelen von den Qi Gong Elementen zum Reiten gezogen. Ebenso auch wie das aufrechte und gefestigte Laufen, beispielsweise beim Führen eines Pferdes. Nach einigen "Lauf-Übungen" wurden dann die Pferde geholt und auch verschiedene Weisen geführt. An dieser Stelle ein Dank an die Pferde und Ponys von Ursel, die dass so brav mitgemacht haben! Verdeutlicht wurde an dieser Übung, dass ein sicher geführtes Pferd ein entspanntes Pferd ist. 

Nach diesen Übungen erfolgte eine erlebnisreiche Pause. Es gab frisches Obst, Feigen und Walnüsse aus eigener Ernte, ein super leckeres Zwiebelbrot, Gemüse, Apfelsaft aus eigener Ernte, ein Apfel-Tiramisu, Qi Gong Kekse sowie ein Apfelkompott mit Zutaten der 5 Geschmäcker (süß, salzig, sauer, bitter und scharf). 

Ute ging auf die Zusammenhänge von Qi Gong zur TCM und der damit zusammenhängenden Ernährung der chinesischen Medizin ein. Ein umfassendes und interessantes Thema worüber auch ein ganzes Wochenendseminar gemacht werden könnte.

Leider hatte mittlerweile der Regen eingesetzt, so dass schnell im Pavillon Platz geschaffen wurde und wir setzten nach der Pause wieder mit ein bisschen Theorie, so wie auch praktischen Übungen fort. Ute zeigte und das "Wort" Pferd in chinesischer Schreibweise und die Entstehung, sowie die chinesischen Zeichen für Qi Gong. Anschließend zeigte sie uns Massage-Übungen und erklärte einige Massagepunkte (Meridiane), die auf die verschiedensten Organe eine positive Wirkung haben.

Der Regen schwächte ab und wir konnten draußen mit praktischen Übungen weiter machen. Alle Übungen wurden nochmal wiederholt und sollten dann später auf dem Pferd durchgeführt werden. Dabei spielten weiche, fließende Bewegungen im Einklang mit der Atmung eine wichtige Rolle.

Die Pferde und Ponys wurden geholt. Je Pferd gab es einen Führer und einen Reiter, später wurde getauscht. Der Reiter fühlte sich in die Bewegungen des Pferdes ein und führte dann die Elemente des Qi Gong aus. Erst wurden alle Bewegungen im Stand wiederholt und dann geritten. Interessant war, dass alle Pferde dösten und fast mit geschlossenen Augen entspannt dastanden.

Man konnte tatsächlich feststellen, dass die fließende Bewegung mit der ruhigen, gleichmäßigen Atmung, die Pferde sehr entspannt laufen ließen.

Nachdem die Pferde wieder wohlverdient zu ihrer Wiese gebracht wurden, machten wir noch eine Abschlussrunde. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass es ein stimmiger Trag war, bei dem jeder interessante Elemente für sich mitnehmen konnte und es wurde auch der Wunsch nach einer Wiederholung laut.

Ich möchte mich hier an dieser Stelle bei Ute und Ursel bedanken. Ich fand es war ein toller Tag, sehr lehrreich, mit sehr viele Liebe zum Detail geschmückt, großartig organisiert und lecker verköstigt.

Anbei das Rezept für das köstliche Zwiebelbrot:

Backblech mit Backpapier belegen

2 Pakete Trockenhefe

300 ml Wasser

200 g Kräuterschmelzkäse (z.B. Milkana)

1 EL Zucker

1 TL Salz

600 g Mehl

Alles zu einem glatten Hefeteig verarbeiten, 10 Minuten aufgehen lassen

150g Butter

2 Beutel Zwiebelsuppe vermengen

Den Teig zu einem Rechteck ausrollen, Zwiebelbutter darauf streichen, aufrollen, halbieren und auf das Backblech geben. Von oben bis zur Hälfte einschneiden, 20 Minuten gehen lassen.

Bei Umluft 180°C / Ober-Unterhitze 200°C, ca. 25 Minuten auf unterer Schiene backen.