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Kurs mit Bent Branderup auf der Reitanlage Kempfer 

in Menden-Brockhausen 

organisiert von Gabriele Strietzel vom 03.12. – 04.12.2005

Eigentlich wollte ich diesen Bericht wie sonst auch in Form eines Tagesablaufes schreiben. Nachdem ich schon eine DIN A 4 Seite voll hatte, habe ich jedoch beschlossen, dass dieser Bericht den Rahmen unseres Magazins sprengen würde und noch einmal von vorne angefangen. 

All´ diese Informationen, Eindrücke und Empfindungen von diesem Kurs, den ich ja nur als Zuschauer beiwohnte, aufs Papier zu bringen, ist nicht möglich. Also werde ich Euch nur ein paar Einblicke geben. 

Für alle, die schon einmal überlegt haben, an einem Kurs mit Bent Branderup teilzunehmen, sich aber dagegen entschieden haben, da die Zuschauerpreise schon hoch erscheinen, denen kann ich nur sagen: Es lohnt sich absolut! 

Die Kursgebühr beinhaltet neben leckerem Frühstück, Mittagessen, Kaffee, Kuchen und Getränke an beiden Tagen, vier Theorieeinheiten und drei Praxiseinheiten. 

Positiv für mich war, dass ich mich durch entsprechende Literatur schon in das Thema „Klassische Reitkunst“ eingearbeitet und durch meinen Reitunterricht bei Heike Bester-Dassler (selbst Schülerin bei Bent Branderup, Ritter der akademischen Reitkunst ) schon reiterlich viel gelernt hatte. Trotzdem qualmte mir das Gehirn, wie wohl allen Teilnehmer/-rinnen. 

Die acht Praxisteilnehmerinnen waren eine sehr gemischte Truppe: von Reitanfängern ( ein Jahr im Sattel ) bis zum Ritter der akademischen Reitkunst war alles dabei. Die Pferde waren genauso gemischt: Paint, Tinker, deutsches Warmblut, Araber-Berber … In manchen Reiterinnen und Pferden konnte ich mich, mein Pferd und unsere Probleme erkennen. 

Bent Branderup schaffte es auf jeden Teilnehmer dieses „bunten“ Trüppchens einzugehen. Er sparte nie an Lob, doch Kritik wurde auch von ihm vorgebracht. Denn jeder sollte lernen, seine Fehler zu erkennen und wenn möglich auch selbst zu beheben. Er versuchte, uns zu sensibilisieren, die Pferde fühlen und verstehen zu lernen. 

Denn die Pferde sind nicht für die Dressur da, sondern die Dressur ist für das Pferd da. 

Zu erkennen, dass nicht die Piaffe, Passage, Terre à Terre das Ziel, sondern der Weg sind, unsere Pferde besser zu gymnastisieren. Reiten sollte Pferd und Reiter Spaß machen. Auch wenn das eigene Pferd diese Lektionen vielleicht nie perfekt ausführen wird, da ihm die körperlichen Vorraussetzungen fehlen, wird es dadurch doch besser geschult. Und manches verborgene Talent kann dadurch entdeckt werden, z.B. eine kleine pfiffige Tinker-Stute, die Terre à Terre konnte und mich zum Staunen brachte. 

Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass mich dieser Kurs und das persönliches Gespräch mit Bent Branderup reiterlich viel weiter gebracht haben, und mein Herz erkannt hat, was für eine Leistung mein Pferd täglich für mich bringt, und ich ihn nicht oft genug loben und belohnen kann. 

Svenja Grau