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Einführung in das Springen/Reiten über Hindernisse

- Ein Reitkurs im FS Reit-Zentrum Reken -

„Angst vorm Springen? Wir zeigen Ihnen in kleinen Schritten wie 60 cm, 80 cm oder 100 cm angst- und stressfrei überwunden werden. Erlernen des Springsitzes durch logische Hilfsmittel wie Hals- und Kosakenriemen! Cavalettiarbeit, Springen von einzelnen Hindernissen, Springen von verschiedenen Kombinationen (in/out, ein bzw. zwei Galoppsprünge), Reiten eines einfachen, kleinen Parcours, fliegender Galoppwechsel, Springen ohne Zügel (freihändig). Wir verlassen die Reitbahn und arbeiten in unserem Spielepark mit Bergauf- und Bergabstrecken, klettern oder springen über Baumstämme, Billard, Grube. Natürlich gehört zum Springen etwas Mut, wir versuchen Stress und Angst zu vermeiden. Die Höhe der Hindernisse bestimmen Pferd und Reiter! Teilnahme möglichst nur mit eigenem Pferd, Schulpferde nur nach Rückfrage.“ 

So vielversprechend wie sich die Programmbeschreibung des Springkurses im FS Reit-Zentrum anhört, war auch der Kurs, den ich vom 10. – 13.05.2005 in Reken besuchte. 

Der Kurs begann mit einer kurzen Einführung durch die Lehrgangsleiterin Annika Gamerad und einer Vorstellungsrunde der Teilnehmer. Insgesamt waren wir fünf Teilnehmer (4 Frauen und 1 Quotenmann J), wobei drei mit eigenen Pferden angereist waren und zwei auf Schulpferden reiten würden. Auch ich hatte mich im Vorfeld für die Teilnahme mit Schulpferd entschieden, da ich mit Davina bisher lediglich im Gelände gesprungen bin und zuerst meinen Schwerpunkt auf das Erlernen eines korrekten Springsitzes legen wollte. So bekam ich für die Dauer des Kurses Fafnir zugewiesen, einen großen, braunen Isländer (wie der Name bereits sagt, ein Riese). 

Nachdem Annika uns in die geschichtliche Entwicklung des Springsitzes nach Rolf Becher, den Chiron-Sitz, eingewiesen hat und den Teilnehmern der Ablauf des Kurses erläutert war, trafen sich alle unter dem Rekener Dach, wo der Springsitz nun praktisch erörtert und geübt wurde. Immer dabei war Miriam, Annikas Assistentin, die uns unermüdlich während des Reitens filmte. 

Unter schwachem Protest der ReiterInnen wurden die Bügel sehr kurz geschnallt. Im Laufe des Kurses war es kurioserweise dann so, dass manch ein Teilnehmer sogar freiwillig noch einmal die Bügel um ein Loch verkürzte. Sooo schlimm war es dann also doch nicht. Im Gegenteil – später sollte sich herausstellen, dass der Chiron-Sitz in der Bewegung, über dem Sprung doch recht bequem und vor allem sehr sicher für den Reiter ist.

Nach einer 1,5-stündigen Mittagspause ging es dann weiter mit Cavalettiarbeit und kleineren Sprüngen, wobei die Teilnehmer immer in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Um ein Gefühl für den korrekten Sitz zu bekommen, wurde ein Knoten in die Zügel gemacht und an den langen Seiten freihändig geritten. Dabei wurden verschiedene Balanceübungen gemacht und am Ende der Unterrichtseinheit sogar freihändig über ein Cavaletti gesprungen. Als Hilfsmittel wurden Hals- und Kosakenriemen eingesetzt, die die Handhaltung und die Beinhaltung während des Springens erleichtern und den Sitz des Reiters festigen. 

Am zweiten Tag hielten wir uns während des Unterrichts weiterhin unter dem Rekener Dach auf. Schnell wurden die Anforderungen mit verschiedenen Kombinationen, in/out, Reiten in einen Trichter mit anschließendem Sprung usw. gesteigert. Es wurde sehr viel galoppiert und sehr viel gesprungen und bereits vor der zweiten Unterrichtseinheit waren alle Teilnehmer sehr geschafft. Am Nachmittag zeigten auch die meisten Pferde erste Ermüdungserscheinungen – manche körperlich, manche mental. Ich hatte noch von meinem letzten Reken-Kurs in 2004 in Erinnerung, dass der zweite Tag der anstrengendste Tag war und so war es auch diesmal. 

Zuhause angekommen (ich pendelte täglich) legte ich mich sofort hin und schlief bis um 6 Uhr morgens durch. 

Neu motiviert verließen wir am dritten Tag das Rekener Dach und gingen in den Spielepark, wo auch die Pferde wieder sehr viel frischer liefen (manche sogar zu frisch). Neben einzelnen und kombinierten Sprüngen und ganzen Sprungreihen erwartete uns dort auch das Bergauf- und Bergabklettern, der Wasserdurchlauf, das Billiard und die Grube. Bereits am Ende der zweiten Unterrichtsstunde im Spielepark verbanden wir alles zu einem richtigen, kleinen Geländeparcours, wobei die Höhe der Hindernisse die 75 cm nicht überschritt. ReiterInnen wie Pferde hatten eine Menge Spaß dabei. 

Mit dem vierten Tag stieg die Kondition und so konnten die Teilnehmer frisch die letzten beiden Unterrichtseinheiten beginnen, zu deren Gestaltung die Teilnehmer Wünsche äußern konnten. Ich entschied mich zur weiteren Sitzschulung für das Springen unter dem Rekener Dach. Zur Auswahl stand auch der Spielepark, die Wellenbahn oder die Rennbahn mit Naturhindernissen, so dass jeder individuell auf seine Kosten kam. 

Zum Abschluss war der Sprung über ein 80 cm Hindernis freigestellt, dem sich alle Kursteilnehmer und Pferde ohne Probleme stellten. 

Fazit: Ein toller Kurs, den ich gerne im nächsten Frühjahr mit Davina erneut belegen werde! Ein großes Lob geht an die Lehrgangsleiterin Annika, die immer freundlich und kompetent unterrichtet hat, und an Miriam, die laufend für gutes Filmmaterial gesorgt hat, das im Anschluss an den praktischen Unterricht erörtert wurde, und natürlich an mein Lehrpferd Fafnir, das mich sicher und souverän über die Hindernisse getragen hat. 

Infos zu den Rekener Kursen findet ihr im Internet unter www.fs-reitzentrum.de . 

Und: Wenn jemand von euch Lust hat, mit mir gemeinsam den nächsten Springkurs im Frühjahr 2006 im FS Reit-Zentrum zu belegen – bitte kurze Info an mich. Bei einer gemeinsamen Anmeldung ab 3 Personen werden 5 % Rabatt gewährt. 

Britta Nehrenheim